Der Bauernkrieg im
Hennebergischen - Die Rolle des Adels
Im frühen 16.
Jahrhundert hatten der Adel und die Ritter weitgehend Ihre politische
Stellung
und Einflussnahme eingebüßt.
Dies hing vorallem
damit zusammen, das Ihre bis zum Spätmittelalter gefragten
Kriegs- und Waffendienste nun weitgehend durch stehende Heere bzw.
Berufsheere ausgeführt wurden. Insofern nahmen die Einkommensquellen und
die Unabhängigkeit der Adligen, im Gegensatz zu den
aufstrebenden Städten und den
Landesfürsten immer mehr ab.
Die wirtschaftliche und politische Stellung
wie zur
Blütezeit des Adels im Mittelalter wurde danach nie wieder
wieder erreicht.
Die meisten Adligen traten daher aufgrund mangelnder wirtschaftlicher
Alternativen
in die Dienste des Landesherren und waren in der Amts, Forst- und
Gerichtsverwaltung tätig.
Im Bauernaufstand von 1525 im Henneberger Land waren deshalb einige
Angehörige des niederen Adels geneigt, Ihre Kenntnisse
in der Organisation und im Kriegshandwerk den Aufständischen
Bauern und Städten zur Verfügung zu stellen
und sich mit diesen zu Verbündeten. In den meisten Fällen
blieb den Adligen aber auch keine andere Möglichkeit, da
die tausenden von bewaffneten Bauern andernfalls Ihre Besitzungen gebrandschatzt
hätten.
So ist aus der Geschichtsschreibung bekannt das im Henneberger Land
über zwei Duzend Adlige und Ritter als Verbündete mit
dem
Werra Haufen ins Feld zogen. Die
meisten dieser Adligen fielen jedoch schnell wieder von den
Aufständischen ab,
als die unmittelbare Gefahr der Brandschatzung der eigenen Besitzungen
nicht mehr bestand und die entscheidenden Schlachten in
Frankenhausen und Meiningen verloren gingen. Nur wenige Adlige sahen den
Aufstand als Möglichkeit um Ihre politische und
wirtschaftliche Stellung auf Kosten der Klöster
und Kirchen und ggfs. des Landsherrn zu verbessern.
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